Antisemitismus
Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden*Jüdinnen, die sich als Hass gegenüber Juden*Jüdinnen ausdrücken kann. Der
Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen
jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. [Quelle holocaustremembrance]
Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein. [Quelle antisemitismusbeauftragter]
Das Besondere am Antisemitismus ist, dass er sein Feindbild nicht nur als unterlegen oder minderwertig konstruiert, sondern gleichzeitig als übermächtig. Im antisemitischen Denken wird die Komplexität moderner Gesellschaften auf ein einfaches Schema reduziert: Mächtige Jüdinnen*Juden ziehen angeblich heimlich die Fäden und kontrollieren etwa die Wirtschaft, die Medien oder politische Institutionen.
Wie bei anderen Diskriminierungsformen werden Jüdinnen*Juden als eine Gruppe (nicht als Individuen) beschrieben und dieser Gruppe bestimmte Eigentschaften zugeschrieben. Zudem beinhaltet Antisemitismus immer auch eine Täter-Opfer-Umkehr. Die eigentlichen Opfer – die so Angegriffenen – werden zu Tätern stilisiert. Außerdem werden Juden von Antisemiten als Bedrohung für das eigene Kollektiv wahrgenommen. [Quelle antisemitismusbeauftragter]
Geschichte des Antisemitismus
Vierteilige Doku-Serie zu Hass und Feindlichkeit gegenüber Juden*Jüdinnen auf arte.tv